Ob Tiermassage und Bewegungstraining oder andere gesundheitsbezogene Dienstleistungen – eine ganzheitliche Betrachtung ist immens wichtig.
“Die Massagen sind total wirkungslos – meine Stute hat immer noch Rückenschmerzen.”
“Jetzt mache ich die mit dem Trainer abgesprochenen Bewegungsübungen schon mehrmals täglich – trotzdem ist mein Hund beim Agility so unkonzentriert.”
“Wir haben das Futter meines Wallachs auf Empfehlung seit einigen Wochen umgestellt – aber seine Unruhe und sein häufiges Kotwasser haben sich eigentlich nicht verbessert.”
“Was mir die Hundetrainerin gezeigt hat, funktioniert bei uns einfach nicht – mein Rüde zeigt auch nach mehreren Wochen Training meistens kein sauberes Sitz.”
Hast Du Dir das auch schon mal gedacht? Oder das schon mal von jemandem so gehört?
So kann es klingen, wenn bestimmte Maßnahmen nicht wie erhofft anschlagen und die Tierhalter*innen zunehmend ratlos und verunsichert zurückbleiben. Wir nehmen die Sorge der Halter*innen um ihre Tiere ernst und wollen genau deswegen eine Lanze brechen für die so immens wichtige ganzheitliche Sichtweise.
Aber was meinen wir damit?
Das Tier im GANZEN zu sehen… im Hier und Jetzt – aber auch mit seiner bisherigen Geschichte – mit seinen Bedürfnissen, seinem sozialen Umfeld, seinen Talenten, seinem Verhalten, seiner Ausrüstung, seinen genetischen Voraussetzungen und seinem Gesundheitszustand.
Aber warum ist das unserer Meinung nach so extrem wichtig? Und was hat das mit diesen vier Aussagen zu tun?
Es ist deswegen so wichtig, weil Tierhalter*innen bei Misserfolgen möglicherweise nicht nur der jeweiligen Fachperson unrecht tun, sondern ev. auch das Vertrauen in eine bestimmte Methode oder sogar einen ganzen Berufszweig verlieren.
Weil …
… die Stute, die weiterhin Verspannungen am Rücken hatte, keine Massage, sondern vorerst einen passenden Sattel gebraucht hätte.
… der Hund, der beim Agility-Training schusselig und unkonzentriert war, kein Bewegungstraining sondern in erster Linie viel viel mehr Schlaf gebraucht hätte.
… weil der Wallach mit Bauchweh zwar hochqualitatives Futter bekommen hat, aber dringend in eine andere Herde integriert werden müsste, wo er nicht ständig gemobbt und von der Heuraufe verjagt wird.
… weil der Rüde mit dem schlampigen Sitz keine speziellen Übungen, sondern in jedem Fall veterinärmedizinische Hilfe wegen starker Hüft-Schmerzen gebraucht hätte.
Daher hier ein Reminder an alle, die mit Tieren arbeiten… schaut genau hin, denkt über den Tellerrand, vernetzt euch, verweist zu anderen Fachleuten etc.!
Und an euch engagierte Tierhalter*innen… werdet zu Experten und Expertinnen für eure Tiere, versucht sie zu lesen und umgebt euch mit Profis aus den unterschiedlichsten Fachgebieten!
Wir sind es den Tieren schuldig, genau hinzusehen… sie GANZ zu sehen.